Biolandhof Schmidt Grenzmühle





Rotes Höhenvieh

Das Rote Höhenvieh ist eine in dieser Region historisch beheimatete Rinderrasse. Früher war es ein klassisches Dreinutzungsrind. Es wurde für die Arbeit genutzt und lieferte Milch und Fleisch.


Auf unserem Biolandhof Grenzmühle betreiben wir heute Herdbuchzucht dieser vom aussterben bedrohten alten Rasse. Die Rinder werden bei uns in Mutterkuhherden gehalten, vor allem zur Fleischgewinnung. Die Kälber bleiben mindestens 8-10 Monate bei ihren Müttern. Eine wichtige Aufgabe unserer Tiere ist die Landschaftspflege im Naturpark Steinwald. Besonders auf diesen extremen Standorten bietet das Rote Höhenvieh durch seine ausgesprochene Genügsamkeit und seine Widerstandsfähigkeit eine ideale Möglichkeit das Grünland zu verwerten. Sie sorgen durch eine naturschutzfachliche Beweidung für den Erhalt dieser historischen Kulturlandschaft. Im Sommer werden die Herden hierfür auf verschiedene Weiden getrieben. In den Wintermonaten leben unsere Tiere im artgerechten Laufstall mit ausschließlicher Fütterung von hofeigenem Rauhfutter, ohne Kraftfutterzugabe. Auch dies trägt zu besonderen Fleischqualität bei.

Merkmale der Rasse "Rotes Höhenvieh"

•   Mittelrahmig, gut bemuskelt.

•   Die Haarfarbe: rot, rotbraun bis dunkelbraun

•   Kühe: Widerristhöhe von 130 bis 140 cm, Gewicht von ca. 500 bis 700 kg,

•   Bullen: Widerristhöhe von 135 bis 145 cm, Gewicht von 750 bis 950

•   Robustheit, Genügsamkeit, Fruchtbarkeit, gute Konstitution, Langlebigkeit,

  Leichtkalbigkeit und gute Muttereigenschaften, hervorragende Fleischqualität.

Geschichte

Das Rote Höhenvieh war eine typische robuste und widerstandsfähige Mittelgebirgsrasse, die auf die Kelten zurückgeht. Doch die Intensivierung der Tierhaltung und Züchtung führte zu einer Verdrängung des Roten Höhenviehs seit den 1930er Jahren. Seit den 1980er Jahren kümmern sich Vereine um den Erhalt dieser alten Rinderrassen, nicht nur um diese traditionsreichen Rinderrassen zu erhalten, sondern auch als Genreserve zur weiteren Rinderzucht. Da die Erhaltung der einzelnen Rassen wegen der geringen Populationsgröße nicht möglich war, fasste man deren Restbestände zusammen und kreuzte verschieden andere Tiere ein. Auch die Entdeckung „vergessener“ Spermaportionen in einer Besamungsstation führte zum Wiederaufbau der Population mit letzten Kreuzungstieren. Seit den 1990er Jahren wird die Rasse als „Rotes Höhenvieh“ wieder in mehreren Herdbüchern deutscher Züchtervereinigungen geführt. Das Rote Höhenvieh wurde 1997 von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt. In der „Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen 2014“ der GEH wird das Rote Höhenvieh in der Gefährdungsklasse II (stark gefährdet) eingestuft.